trivial ill-Fated 2
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Zum Festigen des Stils und der Atmosphäre dienen einfache Konzeptentwürfe, die durch den Einsatz von Farbe und Schatten die angestrebte Stimmung im Spiel verdeutlichen. Die Dichte und das Unheimliche der Wälder wird in Schwarz-Weiß-Fotografien eingefangen. Handelnde Charaktere treten nur als Silhouetten auf. Die Geister des Waldes erscheinen als gesichtslose, schwarze Gestalten. | /// Die Geister, die man ruft ill-Fated führt den Spieler in die tiefen, mythischen Wälder, die ebenso eindrucksvoll wie unheimlich sein können. Die Story für ill-Fated wurde sehr oft geändert; jedoch blieb die Idee eines Konfliktes zwischen Thomas und einem bösen Geist in Hirschgestalt stets erhalten. Die Grundhandlung entstammt einem um 2002 entstandenen, handschriftlichen Skript, das die Geschichte von einem Mann erzählt, der sich aufmacht eine verlassene Gartenanlage zu erforschen und auf den Zorn eines bösen Geistes stößt, der in einer Holzfigur eingeschlossen wurde. Nachdem der Mann den Geist aus Unwissenheit befreit, versucht dieser wiedergeboren zu werden und reißt die Gärten in eine unwirkliche Parallelwelt. Ein Kampf zwischen dem Mann und einer Horde von rachelüsternen Geistern entbrennt. Die Reize dieser Ursprungsgeschichte liegen im ungewöhnlichen Schauplatz und den verschiedenen Geistern, denen sich der Mann in obskuren Aufgaben stellen muss. Jedoch ist das Skript nur vage formuliert und liefert lediglich Ansätze einer Handlung. Daher wurde die Story grundlegend überarbeitet − und das gleich mehrere Male. Zunächst wurde der Hauptakteur Thomas ins Leben gerufen, der einige Probleme mit seinen in die Jahre gekommenen Eltern Pascal und Claudia hat und sein Elternhaus verlässt. Im ersten Schritt der Überarbeitung der Story kehrt Thomas nach zehn Jahren wieder an den Ort seiner Kindheit zurück und findet ein heruntergekommenes Haus vor. Von seinen Eltern fehlt jede Spur. Stattdessen hat sich eine scheinbar übersinnliche Macht im Haus eingenistet und benutzt den unwissenden Thomas um ein Ritual zu vollziehen, das den bösen Geist Ahriman in die Welt der Lebenden zurückkehren lässt. Es stellt sich heraus, dass Thomas Vater Pascal vor vielen Jahren ebenfalls das Ritual vollzog, Ahriman jedoch in einer Holzfigur einsperren konnte, um ihn zu stoppen. Nun ist der Geist erneut frei und reißt das Haus in eine Parallelwelt hinab. Die Schwachstelle dieser Handlung liegt jedoch zum einen in der schon oft genutzten Geisterthematik mit Flüchen und Ritualen und einer "dunklen Vergangenheit". Zum anderen konzentriert sich das Geschehen auf das Landhaus der Eltern und nutzt abermals den altbekannten Schauplatz eines Spukhauses, der nicht den Charme der im Skript genutzten Gärten besitzt. Daher wurde in einer zweiten Überarbeitung das Skript näher herangezogen. Die Handlung spielt nun in einem Wald mit mehreren Holzhütten und einem verlassenen Camp und verbindet die morbide Anmutung des Skripts mit der unheimlichen Dichte des Waldes. Beibehalten wurde auch der böse Geist in Hirschgestalt, der einen ungewöhnlichen und reizvollen Gegner darstellt. Der Hirschgeist verbindet sich besser mit der Thematik der Wälder und zählt zu den Totentieren, wodurch er einen gut nutzbaren mythologischen Hintergrund besitzt. Als Wächter des Waldes kann er sowohl Behüter als auch unheimlicher Bestrafer sein. Für den Geist wurden Aspekte des persischen Teufels Ahriman genutzt, der die Welt durch seine Wiedergeburt beherrschen will und sich durch große Hinterhältigkeit auszeichnet. /// FK 17.07.11 |
/// Unser Name ist Legion, denn wir sind viele Der Titel "ill-Fated" wird auch schon im 9 Jahre zuvor entstandenen Skript verwendet und bedeutet "unglückselig", "vom Pech verfolgt" oder "unter schlechtem Stern stehend" und ist eine Anspielung auf die vielen Geister, die im Laufe der Handlung auftauchen und denen sich Thomas stellen muss. Diese Geister existieren in einer Parallelwelt, in der andere Gesetze gelten. Daher können die Aufgaben, die von einem jeden Geist gestellt werden, auch nicht mit einfacher Logik gelöst werden. Thomas muss sich in die verschrobenen Realitäten hineindenken und oft führen unlogische oder völlig absurde Aktionen zum Ziel, die nur dann Sinn ergeben, wenn man die Welt des jeweiligen Geistes begriffen hat. Diese Geister sind aber in der Regel hilfreiche Gesellen, die Thomas nach dem Bestehen ihrer Aufgaben neue Wege zeigen oder ihm bei der Lösung anderer Rätsel behilflich sind. Oberstes Ziel ist es den bösen Geist Ahriman davon abzuhalten in die Welt der Lebenden zurückzukehren und dafür kann Thomas die Hilfe möglichst vieler anderer Geister gebrauchen. Faszinierend an diesem Prinzip ist die Vielschichtigkeit von diversen Nebenhandlungen und duzenden von Aufgaben und Rätseln, die den Hauptkonflikt vorbereiten ohne streng chronologisch aneinandergereiht zu sein. Für das Spiel illFated soll unbedingt die Struktur vieler Aufgaben erhalten bleiben, die der Spieler absolvierren kann, aber nicht muss. | Je nachdem, welche Aufgaben der Spieler bestreitet, welche er gewinnt und welche er verliert, verändert sich die Handlung. Der Ausgang ist offen. Das Ziel Ahriman aufzuhalten ist nur eine Möglichkeit das Spiel abzuschließen. Die Entscheidungen des Spielers verändern die Welt um ihn herum und somit auch den Ausgang des Konfliktes. Ein weiteres Augenmerk gilt den verschiedenen Realitäten. Sie sollen sich nicht nur durch den Wechsel der Logik im Spiel verdeutlichen, sondern auch durch eine andere grafische Gestaltung und Färbung. Thomas erhält von Ahriman drei farbige Laternen, mit denen er die verborgenen Realitäten erkennen kann. Je nachdem, mit welchem Licht er die finstere Umgebung beleuchtet, tauchen aus dem Schatten andere Objekte und Passagen auf. Dieser Trick eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten. Thomas kann ein und denselben Ort in verschiedenen Realitäten erkunden und in einer Realität Aktionen vornehmen und Dinge finden, die er in einer anderen zum Voranschreiten benötigt. Thomas größte Sorge ist jedoch der Geist Ahriman selbst, der ständig in seiner Nähe ist. Zunächst erscheinen Ahrimans Aktionen hilfreich, schnell bemerkt Thomas jedoch, dass der Geist nur nach seinem eigenen Wohl handelt und mit jedem Mal, wenn Thomas seine Hilfe erbittet, einen weiteren Teil von seiner Seele als Bezahlung verlangt. |